Aziz kannte ich schon eine Weile. Wir spielten regelmäßig Tischtennis in der Euroborg, wo wir beide arbeiteten. Ich befand mich in der letzten Phase meines Unternehmens ApplicationNet und Aziz machte Schreibtischarbeit als Buchhalter oder etwas Ähnliches. Das wurde nie ganz klar. Aziz hatte immer viele Eisen im Feuer. 2012 etwa hatte er zusammen mit Merijn eine Software gekauft. Ihr Name: Want my money!
Aziz kam auf eine Tasse Tee in meinen Garten . Er erzählte von seiner neuesten Erwerbung und fragte mich, ob ich mir die Software einmal ansehen und vielleicht aufbauen wolle. Gesagt, getan. Aziz brachte Merijn mit ins Unternehmen, und ich brachte Rob und Jelger von KPN mit, mit denen ich in den vier Jahren zuvor sehr eng zusammengearbeitet hatte. Sind wir also zu fünft gestartet? Nun, nicht wirklich. Wir brauchten auch noch jemanden, der wirklich entwickeln konnte. Und so kam Herman dazu, der bereits an dem Code von Warpnet gearbeitet hatte. Direkt danach kam Sebastiaan dazu. Die glorreichen Sieben waren komplett.
2013 verdoppelten wir den Jahresumsatz auf 26.535 Euro. Dem gegenüber stand ein Verlust von mehr als 400.000 Euro, der auch in den Jahren danach nicht weniger wurde. Schon gar nicht, als wir auch noch beschlossen, Hauptsponsor des niederländischen Erstligisten FC Groningen zu werden. Das war natürlich spannend. Rückblickend erscheint alles so logisch. Aber wenn man direkt davorsteht, muss man starke Nerven haben. Besonders, weil wir keine externen Finanziers gesucht und daher alle Verluste selbst ausgeglichen haben. Die meisten aus der Startgruppe sind all-in gegangen. Die letzten Ersparnisse wurden in unser Unternehmen gesteckt. Der Schuldenzähler stoppte bei etwa 5 Millionen Euro, als wir endlich 2020 zum ersten Mal etwas Geld übrig hatten.
Was Payt für mich so besonders macht, ist, dass wir unglaublich viel Qualität im Haus haben. Wo auch immer man bei uns hinschaut: Überall findet man kluge Köpfe, die über den Tellerrand ihrer eigenen Aufgabe hinausblicken. Es scheint alles so einfach, aber jeder, der schon auf einige Berufsstationen zurückblickt, weiß, wie anders es sein kann. Wenn man die falschen Kunden anzieht, schlechte Software erstellt oder zu viel Personalfluktuation hat. Wie viel Zeit, Energie und Kundenzufriedenheit es kostet, wenn Fehler gemacht werden. Nicht, dass wir keine Fehler machen. Aber sie sind begrenzt und wir lösen sie dann ordentlich und vorzugsweise strukturell. Es ist mir daher eine Ehre, für Payt und mit euch arbeiten zu dürfen!