Künstliche Intelligenz: eine Zukunft voller Chancen

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Sander Kamstra 29. April 2025
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In diesem Artikel berichtet Sander Kamstra, Geschäftsführer von Payt, wie wir bei Payt aktiv auf die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in unsere Software für Debitorenmanagement setzen. In einer Welt, in der der Fachkräftemangel zunimmt und Prozesse immer schneller und intelligenter ablaufen müssen, sind wir überzeugt: KI wird eine zentrale Rolle spielen. Nicht als Ersatz für den persönlichen Kontakt, sondern als starke Unterstützung – um effizienter zu arbeiten, Zahlungen schneller zu erhalten und unseren Service weiter zu verbessern.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Warum KI die Zukunft für ein effizientes Debitorenmanagements ist
  2. Zahlungsvorhersage durch KI
  3. Telefonischer Kontakt mit dem Schuldner durch KI
  4. Automatisches Labeln eingehender Nachrichten
  5. Unterstützung durch Payt-Kunden

Warum KI die Zukunft eines effizienten Debitorenmanagements ist

Bei Payt experimentieren wir bereits seit einigen Jahren aktiv mit Künstlicher Intelligenz (KI). Doch bevor wir näher auf unsere Anwendungen eingehen, möchten wir unsere Vision für die Zukunft des Forderungsmanagements im Zusammenspiel mit KI teilen.

Stellen Sie sich einen KI-Worker vor – nennen wir ihn Payter –, der schon bald als der klügste Mitarbeitende im Unternehmen agieren kann. Mit ausgezeichneten, lernfähigen Kommunikationsfähigkeiten und ohne Grenzen, was ihm beigebracht werden kann. Payter denkt schneller als wir, ist niemals krank oder müde und arbeitet rund um die Uhr.

Die neueste Generation von KI-Workern ist in der Lage, eigenständig Ziele zu verfolgen und durch Lernen herauszufinden, wie diese am besten erreicht werden können. Das macht KI stark – aber auch anfällig. Denn wenn KI einen Fehler macht, tut sie das genauso überzeugend wie bei einer korrekten Antwort. Dieses Verhalten nennt man „Halluzinieren“. Genau deshalb ist ein gut gesteuerter Feedbackloop, also ein kontinuierlicher Lern- und Korrekturprozess, unverzichtbar, um verlässliche Ergebnisse zu erzielen.

Gleichzeitig spüren wir alle den zunehmenden Fachkräftemangel. Das Arbeitskräftepotenzial für die kommenden 25 Jahre ist bereits geboren – was bedeutet, dass die Zahl der Erwerbstätigen weiter sinken wird. Das stellt uns vor große Herausforderungen. Und Hand aufs Herz: Nur noch wenige Menschen telefonieren gern hinter unbezahlten Rechnungen her. Genau hier bietet KI eine ideale Lösung.

In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Payt schon heute KI einsetzt, um das Forderungsmanagement intelligenter, schneller und persönlicher zu gestalten.

Zahlungsvorhersage durch KI

Wenn es darum geht, vorherzusagen, wann eine Rechnung voraussichtlich bezahlt wird, ist Künstliche Intelligenz (KI) besonders leistungsstark. Die Verarbeitung großer Datenmengen und der Aufbau eines zuverlässigen Prognosemodells ist für KI ein Kinderspiel. Und das Beste: Mit jedem neuen Datensatz wird das Modell noch präziser – es lernt kontinuierlich dazu.

Diese Erkenntnisse lassen sich direkt in clevere Automatisierungen umsetzen. Angenommen, das Credit-Risk-Modul prognostiziert mit 80 % Wahrscheinlichkeit, dass eine Rechnung nicht fristgerecht bezahlt wird. Dann können Sie zum Beispiel einstellen, dass bereits vor Fälligkeit eine freundliche Zahlungserinnerung versendet wird. Oder Sie verkürzen automatisch die Abstände zwischen mehreren Erinnerungen. Selbst ein KI-Worker, der proaktiv mit dem Schuldner telefoniert, lässt sich einbinden.

So kombinieren Sie die Stärke von Daten mit intelligenten Workflows – und behalten Ihre Liquidität im Griff, noch bevor es zu einem Problem kommt.

Unten sehen Sie einen Screenshot, wie die KI-basierte Zahlungsvorhersage in unserer Anwendung aussieht:

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Aktuell ist die Zahlungsvorhersage in Payt verfügbar und kann über unseren Servicedesk angefragt werden.

Telefonischer Kontakt mit dem Schuldner durch KI

Künstliche Intelligenz kann den nächsten Schritt im Mahnprozess übernehmen – nämlich den Anruf beim Schuldner. Dabei ist es wichtig, dass der Schuldner weiß, dass es sich beim Anruf um einen KI-gestützten Kontakt handelt. Zu Beginn des Gesprächs weist der KI-Worker freundlich darauf hin und fragt um Zustimmung zur Gesprächsaufzeichnung für Trainingszwecke.

Unser KI-Worker Payter fragt zum Beispiel nach, ob die Rechnung von Unternehmen X angekommen ist. Gerade bei gängigen E-Mail-Diensten wie Hotmail landen viele E-Mails inzwischen im SPAM-Ordner. In solchen Fällen unterstützt der KI-Worker den Kunden dabei, die E-Mail-Adresse auf die Whitelist zu setzen, damit zukünftige Nachrichten zuverlässig im Posteingang landen.

Selbstverständlich erkundigt sich der KI-Worker auch, ob es noch weitere Fragen oder Anliegen gibt. Falls ja, wird automatisch eine Aufgabe im Payt-System erstellt, die von einem Mitarbeitenden des jeweiligen Unternehmens bearbeitet wird. Zusätzlich erstellt der KI-Worker eine kurze Zusammenfassung des Gesprächs und legt die komplette Audiodatei in der Zeitleiste ab.

Solche KI-Anwendungen werden wir künftig an vielen weiteren Stellen im Mahnprozess integrieren. Unternehmen, die mit Payt arbeiten, können flexibel entscheiden, an welchen Punkten sie eine KI-Unterstützung wie Payter einsetzen möchten.

Automatisches Labeln eingehender Nachrichten

Täglich landen zehntausende Nachrichten in den Posteingängen unserer Kunden – ein gutes Zeichen, denn der Austausch zwischen Lieferanten und Kunden führt in der Regel zu schnelleren Zahlungen. Doch diese Menge an Kommunikation bringt auch eine erhebliche Arbeitsbelastung mit sich.

Eine entscheidende Innovation, die KI hier bietet, ist das Large Language Model (LLM). Dieses Modell versteht nicht nur einzelne Wörter, sondern auch deren Kontext und Bedeutung – und kann selbstständig, präzise und wirkungsvoll kommunizieren. Manchmal sogar so höflich und formell, dass es beinahe unnatürlich wirkt.

Spannend ist: Tests zeigen, dass Menschen erstaunlich schnell eine Bindung zu einem KI-Modell aufbauen. Wo genau die Grenze zwischen echter Interaktion und technischer Simulation liegt, ist eher eine philosophische Frage. Klar ist jedoch: KI macht Kommunikation intelligenter, effizienter und persönlicher – genau das, was wir mit Payt ermöglichen wollen.

Sieh dir unten einen Screenshot unserer KI-Funktion an, die eingehende Nachrichten automatisch klassifiziert und entsprechend labelt:

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Mit dieser Funktion sorgt der KI-Worker dafür, dass eingehende Nachrichten automatisch entsprechend der Absicht des Absenders gekennzeichnet werden. Und das funktioniert so:

  1. Ein Schuldner stellt eine Frage – etwa zur Rechnung, zum Produkt oder zu einer Ratenzahlung
  2. Der KI-Worker analysiert die Nachricht und weist automatisch das passende Label zu
  3. Die Nachrichten lassen sich dadurch einfach filtern und sortieren

Das Ergebnis: mehr Übersicht im Posteingang. So können Sie zum Beispiel alle Bestätigungsnachrichten mit nur einem Klick archivieren.

Diese Funktion zum automatischen Labeln ist aktuell in Payt verfügbar und kann über unseren Servicedesk angefragt werden.

Unterstützung durch Payt-Kunden

Ich bin persönlich überzeugt, dass in spätestens fünf Jahren alle erfolgreichen Unternehmen Künstliche Intelligenz (KI) im Support einsetzen werden. Die Vorteile sind schlichtweg zu groß, um sie zu ignorieren. Natürlich gibt es noch etwas Zurückhaltung – viele Menschen tun sich schwer damit, einer Maschine vollständig zu vertrauen. Jeder Fehler wird schnell als Bestätigung dieses Misstrauens gewertet. Man denke an selbstfahrende Autos: Obwohl sie statistisch sicherer fahren als Menschen, sorgt jeder Unfall sofort für Kritik nach dem Motto: „Siehst du – hab ich doch gesagt!“

Zum Glück sind die Folgen eines falschen Support-Antworts weit weniger gravierend.

Ab 2026 werden auch Payt-Kund:innen von Payter, unserem hauseigenen KI-Supportmitarbeiter, unterstützt. Payter greift auf das Wissen aus all unseren bestehenden Supportartikeln zurück. Sollte er einmal keine passende Antwort finden, erstellt er automatisch eine Aufgabe für unser Support-Team, um die Informationen zu ergänzen. Zudem liest unser Team bei den Antworten von Payter mit und kann bei Bedarf direkt eingreifen. Selbstverständlich können Nutzer:innen jederzeit zu einem menschlichen Kollegen wechseln.

Gerade zu Beginn wird es viele Supportanfragen geben, die wir ganz bewusst weiterhin manuell bearbeiten – zum Beispiel das Löschen einer Gruppe von Rechnungen. Aber Schritt für Schritt wird Payter mehr Aufgaben übernehmen.

Dank Payter können wir dir künftig auch außerhalb der regulären Supportzeiten helfen. Und ein weiterer Vorteil: Durch den intelligenten Einsatz von KI bleibt unser Team schlank, hochqualifiziert und gleichzeitig in der Lage, nachhaltig zu wachsen – selbst in einem immer enger werdenden Arbeitsmarkt.

Mehr erfahren über die Forderungsmanagement-Software von Payt? Lade jetzt unsere Broschüre herunter!

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Von Sander Kamstra

Sander, Mitgründer und Geschäftsführer von Payt, treibt mit seiner Leidenschaft für Software und Unternehmertum die Innovation der Branche voran.

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