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Was ist eine Mahnung? – Bedeutung und Beispiele

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Eine Mahnung ist ein schriftliches Anschreiben, das ein Gläubiger an einen Schuldner sendet, um zur Begleichung einer offenen Rechnung aufzufordern. Sie stellt einen formellen Schritt im Forderungsmanagement dar und soll den Debitor dazu bewegen, den ausstehenden Betrag innerhalb einer festgelegten Frist zu zahlen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Wann sollte man eine Mahnung schreiben?
  2. Gesetzliche Anforderungen an eine letzte Mahnung
  3. Mahnung schreiben – Beispiele
  4. Was tun, wenn eine Mahnung ignoriert wird?
  5. Payt kontaktieren – Beratung und Unterstützung
  6. Häufig gestellte Fragen zur Mahnung

Wann sollte man eine Mahnung schreiben?

Eine Mahnung wird verschickt, wenn vorherige Zahlungserinnerungen erfolglos geblieben sind. In der Regel erfolgt dies nach ein oder zwei Erinnerungen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Kunde ausreichend Gelegenheit, die Rechnung zu begleichen. Die Mahnung ist daher der dritte Schritt im Mahnprozess und stellt eine formellere Stufe dar.

Ein typischer Ablauf sieht wie folgt aus:

  1. Erste Zahlungserinnerung: wenige Tage nach Fälligkeit der Rechnung
  2. Zweite Erinnerung: falls auf die erste keine Reaktion erfolgt
  3. 1. Mahnung schreiben (Muster): ca. 14 Tage nach der zweiten Erinnerung
  4. Letzte Mahnung: mit deutlichem Hinweis auf Inkassokosten oder rechtliche Schritte
  5. Übergabe an ein Inkassobüro: wenn weiterhin keine Zahlung erfolgt

 

Wichtig: Bei Verbrauchern muss die letzte Mahnung bestimmten gesetzlichen Anforderungen entsprechen – etwa einer Zahlungsfrist von 14 Tagen und der klaren Angabe der anfallenden Inkassokosten. Im B2B-Bereich ist der Ablauf etwas flexibler, erfordert jedoch ebenso eine strukturierte und nachvollziehbare Vorgehensweise.

Eine Mahnung ist also kein erster Schritt, sondern eine notwendige Eskalation vor der Einleitung weiterer Maßnahmen.

Gesetzliche Anforderungen an eine letzte Mahnung

Wenn ein Verbraucher nicht zahlt, sind Sie gesetzlich verpflichtet, vor der Erhebung von Inkassogebühren eine letzte Mahnung zu schreiben. Wird diese Anforderung nicht erfüllt, kann das Gericht Ihren Anspruch auf Inkassokosten ablehnen.

Eine letzte Mahnung muss folgende Kriterien erfüllen:

  • Angabe der genauen Inkassokosten: Die Mahnung muss den exakten Betrag der möglichen Inkassokosten enthalten, falls keine Zahlung erfolgt. Diese Kosten sind gesetzlich geregelt und hängen von der Höhe der offenen Forderung ab.
  • Zahlungsfrist von mindestens 14 Tagen: Der Schuldner muss mindestens 14 Tage Zeit erhalten, um ohne zusätzliche Kosten zu zahlen. Diese Frist beginnt am Tag nach Erhalt der Mahnung.
  • Versand per Post (empfohlen): Auch wenn die Zustellung per E-Mail zulässig ist, empfehlen wir den Versand per Post, damit Sie nachweisen können, wann die Mahnung verschickt und empfangen wurde.
  • Klare und professionelle Sprache: Vermeiden Sie Drohungen oder missverständliche Formulierungen. Das Anschreiben der Mahnung sollte sachlich, klar und rechtlich einwandfrei formuliert sein.
    Vollständige und korrekte Rechnungsdaten:  Die Mahnungsvorlage sollte folgende Informationen enthalten:

Rechnungsnummer
Rechnungsdatum
Fälligkeitsdatum
Offener Betrag
Kunden- oder Debitorennummer
Beschreibung der gelieferten Produkte oder Dienstleistungen
Frist zur Zahlung, wie in der Mahnung angegeben
Bankverbindung und Name des Kontoinhabers
Hinweis auf mögliche Inkassokosten (bei Verbrauchern verpflichtend)
Zahlungsreferenz oder Kennnummer

Mahnung schreiben – Beispiele

Beim Schreiben von Mahnungen ist ein professioneller und empathischer Ton entscheidend. Im Folgenden finden Sie zwei Beispiele: eine Vorlage für die 1. Mahnung und eine Vorlage für eine letzte Mahnung

 

Beispiel: 1. Mahnung schreiben (Muster)

[Ihr Firmenname]
[Adresse]
[Postleitzahl und Ort]

[E-Mail-Adresse]

[Kundenname]
[Kundenadresse]
[Postleitzahl und Ort]

[Ort], [Datum]

Betreff: 1. Mahnung zur Rechnung [Rechnungsnummer]

Sehr geehrte/r [Kundenname],
laut unserer Unterlagen ist die Rechnung [Rechnungsnummer] über einen Betrag von €[Betrag], fällig, am [Fälligkeitsdatum], bislang unbezahlt. Es ist möglich, dass die Rechnung versehentlich übersehen wurde.

Wir bitten Sie daher höflich, den offenen Betrag innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt dieses Schreibens auf unser Konto [Bankverbindung] bei [Ihrer Firma] unter Angabe der Rechnungsnummer zu überweisen.

Sollten Sie die Zahlung bereits vorgenommen haben oder Fragen zur Rechnung haben, kontaktieren Sie uns bitte unter [Telefonnummer] oder [E-Mail-Adresse].

Mit freundlichen Grüßen

[Ihr Name]
[Ihre Position]
[Ihr Firmenname]

[Unterschrift]

 

Beispiel: Letzte Mahnung Vorlage

[Ihr Firmenname]
[Adresse]
[Postleitzahl und Ort]
[E-Mail-Adresse]

[Kundenname]
[Kundenadresse]
[Postleitzahl und Ort]

[Ort], [Datum]

Betreff: Letzte Mahnung zur Rechnung [Rechnungsnummer]

Sehr geehrte/r [Herr/Frau] [Nachname],

die Rechnung [Rechnungsnummer] vom [Rechnungsdatum] über €[Betrag] ist laut unserer Aufzeichnungen noch offen. Das ursprüngliche Fälligkeitsdatum war das [Fälligkeitsdatum].

Wir fordern Sie daher auf, den offenen Betrag innerhalb von 14 Tagen ab dem Datum dieses Schreibens auf das folgende Konto zu überweisen: [IBAN], Kontoinhaber: [Firmenname]. Bitte geben Sie die Rechnungsnummer als Verwendungszweck an.

Sollten wir keine fristgerechte Zahlung erhalten, sind wir gezwungen, gesetzliche Inkassogebühren zu berechnen. Diese beginnen bei €40 und können sich je nach Höhe des offenen Betrags erhöhen.
Falls Sie bereits gezahlt haben, betrachten Sie dieses Anschreiben als gegenstandslos. Bei Rückfragen oder Zahlungsproblemen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: [E-Mail-Adresse/Telefonnummer].

Mit freundlichen Grüßen

[Ihr Name]
[Ihre Position]
[Ihr Firmenname]

[Unterschrift]

Was tun, wenn eine Mahnung ignoriert wird?

1. Letzte Mahnung senden

Bevor Sie Inkassokosten berechnen oder rechtliche Schritte einleiten, sind Sie gesetzlich verpflichtet, eine letzte Mahnung zu schreiben. Diese gibt dem Schuldner eine letzte Frist von 14 Tagen, um ohne zusätzliche Gebühren zu zahlen – und weist deutlich auf mögliche Konsequenzen hin. Dieser Schritt stärkt Ihre rechtliche Position erheblich.

2. Übergabe an ein Inkassobüro

Bleibt die Zahlung weiterhin aus, können Sie den Fall an ein professionelles Inkassobüro übergeben. Das Büro übernimmt die gesamte Kommunikation mit dem Schuldner und versucht, die Forderung durch Mahnschreiben, Telefonate oder gegebenenfalls durch eine außergerichtliche Einigung einzutreiben. Ein seriöses Inkassobüro hält sich dabei an geltende Standards und schützt Ihre Reputation.

3. Zahlungsplan oder Vergleich anbieten

Bevor Sie rechtliche Schritte unternehmen, kann es sinnvoll sein, dem Kunden einen Zahlungsplan anzubieten – besonders bei langjährigen Geschäftsbeziehungen. Mit einer Lösung wie Payt lassen sich solche Ratenzahlungen automatisiert verwalten, inklusive Kommunikation und Zahlungsüberwachung an einem zentralen Ort.

4. Einleitung rechtlicher Schritte

Wenn alle außergerichtlichen Optionen ausgeschöpft sind, kann eine Klage notwendig sein. In der Regel beginnt dieser Prozess mit einer gerichtlichen Mahnung oder Zustellung durch einen Gerichtsvollzieher. Nach einem Urteil können Zwangsmaßnahmen wie Lohnpfändung oder Kontopfändung erfolgen. Beachten Sie: Das Verfahren kann Zeit und Kosten verursachen – eine saubere Dokumentation ist daher entscheidend.

Mit Payt sind Sie auf jede Phase des Mahnverfahrens bestens vorbereitet. Unsere Software sorgt dafür, dass jede Erinnerung und Mahnung pünktlich versendet wird – und alle Kommunikationsschritte nachvollziehbar bleiben. Ob Sie eine einvernehmliche Lösung anstreben oder rechtliche Maßnahmen ergreifen müssen: Sie behalten die Kontrolle.

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Payt kontaktieren – Beratung und Unterstützung

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Häufig gestellte Fragen zum Thema Mahnung

 

Was ist ein Mahnungssystem?

Ein Mahnungssystem ist ein strukturierter Prozess, mit dem Unternehmen offene Rechnungen nachverfolgen. Es automatisiert den Versand von Zahlungserinnerungen, Mahnschreiben und letzten Mahnungen, um sicherzustellen, dass Zahlungen rechtzeitig eingehen. Ein solches System verbessert den Cashflow, reduziert den manuellen Aufwand und sorgt für eine konsistente Kommunikation. Mit Lösungen wie Payt lässt sich der gesamte Mahnprozess vollständig automatisieren und individuell anpassen.

Wie viele Zahlungserinnerungen sollte ich vor einer Mahnung senden?

Es ist üblich, ein oder zwei freundliche Zahlungserinnerungen zu verschicken, bevor man eine formelle Mahnung schreibt. Diese ersten Erinnerungen geben dem Kunden die Möglichkeit, ohne Druck zu zahlen. Erfolgt keine Zahlung, stellt eine Mahnung den nächsten formellen Schritt dar – häufig verbunden mit dem Hinweis auf mögliche Zusatzkosten oder rechtliche Schritte.

Was ist der Unterschied zwischen einer Zahlungserinnerung und einer Mahnung?

Eine Zahlungserinnerung ist ein informeller und höflicher Hinweis auf eine überfällige Rechnung. Eine Mahnung hingegen ist ein formelleres Schreiben, das in der Regel nach einer oder mehreren Erinnerungen folgt. Sie setzt eine klare Zahlungsfrist und kann auf Inkassokosten oder rechtliche Konsequenzen hinweisen, falls keine Zahlung erfolgt.

Was ist der Unterschied zwischen einer Mahnung und einer Zahlungsaufforderung bei Verzug?

Eine Mahnung fordert den Schuldner zur Zahlung auf und kann bereits Hinweise auf mögliche Folgen enthalten. Eine Zahlungsverzugserklärung (auch Verzugsschreiben genannt) geht einen Schritt weiter: Sie stellt offiziell fest, dass der Schuldner seiner Zahlungsverpflichtung nicht nachgekommen ist und rechtliche Konsequenzen bevorstehen können. In vielen Ländern – darunter auch Deutschland und die Niederlande – ist eine solche Erklärung oft Voraussetzung für gerichtliche Schritte.

Ein Mahnungssystem ist ein strukturierter Prozess, mit dem Unternehmen offene Rechnungen nachverfolgen. Es automatisiert den Versand von Zahlungserinnerungen, Mahnschreiben und letzten Mahnungen, um sicherzustellen, dass Zahlungen rechtzeitig eingehen. Ein solches System verbessert den Cashflow, reduziert den manuellen Aufwand und sorgt für eine konsistente Kommunikation. Mit Lösungen wie Payt lässt sich der gesamte Mahnprozess vollständig automatisieren und individuell anpassen.

Es ist üblich, ein oder zwei freundliche Zahlungserinnerungen zu verschicken, bevor man eine formelle Mahnung schreibt. Diese ersten Erinnerungen geben dem Kunden die Möglichkeit, ohne Druck zu zahlen. Erfolgt keine Zahlung, stellt eine Mahnung den nächsten formellen Schritt dar – häufig verbunden mit dem Hinweis auf mögliche Zusatzkosten oder rechtliche Schritte.

Eine Zahlungserinnerung ist ein informeller und höflicher Hinweis auf eine überfällige Rechnung. Eine Mahnung hingegen ist ein formelleres Schreiben, das in der Regel nach einer oder mehreren Erinnerungen folgt. Sie setzt eine klare Zahlungsfrist und kann auf Inkassokosten oder rechtliche Konsequenzen hinweisen, falls keine Zahlung erfolgt.

Eine Mahnung fordert den Schuldner zur Zahlung auf und kann bereits Hinweise auf mögliche Folgen enthalten. Eine Zahlungsverzugserklärung (auch Verzugsschreiben genannt) geht einen Schritt weiter: Sie stellt offiziell fest, dass der Schuldner seiner Zahlungsverpflichtung nicht nachgekommen ist und rechtliche Konsequenzen bevorstehen können. In vielen Ländern – darunter auch Deutschland und die Niederlande – ist eine solche Erklärung oft Voraussetzung für gerichtliche Schritte.

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Von Xindu Hendriks

Xindu ist Expertin für digitale Strategien und Debitorenmanagement bei Payt. Sie ist bekannt für ihren analytischen Ansatz.

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