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Gesetzlicher Verzugszins: Definition, Beispiele und Berechnung

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Aktualisiert am: 3. Juni 2025
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Wenn ein Kunde Ihre Rechnung nicht fristgerecht bezahlt, haben Sie gemäß dem Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 288 BGB) Anspruch auf Verzugszinsen. Diese Zinsen können Sie unter bestimmten Voraussetzungen geltend machen.

In diesem Artikel erfahren Sie, wann Sie Verzugszinsen berechnen dürfen, wie hoch diese sind und wie Sie sie korrekt kalkulieren.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was sind gesetzliche Verzugszinsen?
  2. Wann dürfen Verzugszinsen berechnet werden?
  3. Wie berechnet man Verzugszinsen?
  4. Vermeiden Sie offene Rechnungen mit Payt
  5. Häufig gestellte Fragen zur Berechnung von Verzugszinsen

Was sind gesetzliche Verzugszinsen?

Verzugszinsen sind Zinsen, die ein Gläubiger verlangen kann, wenn ein Schuldner eine fällige Geldforderung nicht rechtzeitig begleicht. Die Höhe der Verzugszinsen ist gesetzlich geregelt und basiert auf dem Basiszinssatz, der halbjährlich von der Deutschen Bundesbank angepasst wird. (Zinssätze bei Zahlungsverzug, 2025).

Gemäß § 288 BGB gelten folgende Zinssätze:
Für Verbraucher: 7,27 %
Für Geschäfte zwischen Unternehmen: 11,27 %

Wann dürfen Verzugszinsen berechnet werden?

Ein Schuldner gerät in Verzug, wenn er eine fällige Zahlung nicht leistet. Der Verzug tritt ohne Mahnung ein, wenn:

Ein kalendermäßig bestimmter Zahlungstermin wurde vereinbart und dieser überschritten ist
Der Schuldner die Zahlung ernsthaft und endgültig verweigert
Besondere gesetzliche Bestimmungen, dies vorsehen

In anderen Fällen ist eine Mahnung erforderlich, um den Verzug herbeizuführen.

Wie berechnet man Verzugszinsen?

Die Verzugszinsen werden auf den offenen Betrag und die Anzahl der Verzugstage berechnet. Die Formel lautet: Verzugszinsen = (Forderungsbetrag × Verzugszinssatz × Verzugstage) / 365

Beispiel 1: Verbraucher
Forderungsbetrag: 1.000 €
Verzugszinssatz: 7,27 %
Verzugstage: 30

Berechnung: (1.000 × 7,27 × 30) / 36500 = 5,97 €

Beispiel 2: Unternehmen
Forderungsbetrag: 2.000 €
Verzugszinssatz: 11,27 %
Verzugstage: 45

Berechnung: (2.000 × 11,27 × 45) / 36500 = 27,78 €

Vermeiden Sie offene Rechnungen mit Payt

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Häufig gestellte Fragen zur Berechnung von Verzugszinsen

„5 % über dem Basiszinssatz“ bedeutet, dass der gesetzlich festgelegte Verzugszinssatz bei Zahlungsverzug von Verbrauchern um fünf Prozentpunkte höher liegt als der jeweils aktuelle Basiszinssatz der Deutschen Bundesbank.

Beispiel:
Liegt der Basiszinssatz bei 2,27 % (Stand Januar 2025), dann beträgt der Verzugszinssatz für Verbraucher:
2,27 % + 5 % = 7,27 % jährlich

Diese Regelung ist in § 288 Absatz 1 BGB verankert.

In den Niederlanden gelten unterschiedliche Verzugszinssätze für Verbraucher und Unternehmen. Diese werden regelmäßig durch die niederländische Regierung festgelegt:

  • Verbraucher (nicht-handelstransaktionen): derzeit 6 % pro Jahr
  • Unternehmen und Behörden (handelstransaktionen): derzeit 12 % pro Jahr

Die aktuelle Höhe der niederländischen Verzugszinsen kann auf der offiziellen Website der niederländischen Regierung eingesehen werden:

 

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Von Aida Kopijn

Aida ist Expertin für Debitorenmanagement bei Payt. Sie ist bekannt für ihre Genauigkeit und gute Organisation und stellt sicher, dass jeder Prozess perfekt geregelt ist.

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