Unsere Unternehmenskultur: Wo liegt der Fehler?

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Sander Kamstra 18. März 2022
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Von der Idee auf dem Dachboden zum seriösen Unternehmen

Mein Name ist Sander Kamstra, Mitgründer von Payt. Auf unserem Weg von der ersten Idee auf dem Dachboden zum seriösen Unternehmen haben wir viele Momente erlebt, die unsere Kultur und unser Miteinander bei Payt prägen. Mit dieser Blogserie gebe ich einmal im Monat Einblick in unser Unternehmen und unsere Werte. Vielleicht trifft nicht jeder Beitrag genau auf Sie zu – aber wenn ich damit zum Nachdenken anregen kann, habe ich mein Ziel erreicht.

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Der Fall: Wie vermeidet man Fehler zweiter Ordnung?

Payt ist ein SaaS-Produkt, das für alle Nutzer generisch einsetzbar ist. Man kann Payt nicht kaufen, nur gegen eine monatliche Gebühr nutzen. Weist die Software einen Fehler auf, leiden oft alle Kunden darunter. Gibt es eine neue tolle Funktion, profitieren alle Nutzer davon.

Die Spitze des Eisbergs

Mitarbeitende haben bestimmte Aufgaben und führen sie aus. So funktioniert es auf allen Ebenen und in jedem Unternehmen. Manager, die ihren Mitarbeitern Aufgaben geben, kontrollieren deren Ausführung. Im Gegenzug zeigen sie ihren Vorgesetzten durch beeindruckende Berichte, dass sie „die Kontrolle haben“ und jeder hart arbeitet. Alles, was in diesem Szenario passiert, hat seine Grundlage in Geschäftsplänen oder entsteht aus den Köpfen der Unternehmensleitung. In normalen, gesunden Unternehmen erfasst man damit 95 % der Arbeit. Sie ist sichtbar, messbar und Basis für die Boni. Alle Mitarbeitenden wissen, woran sie sind und machen ihre Arbeit gut.

Was unter der Wasserlinie ist

Unter der Wasserlinie ist die Gewinnprognose eines Unternehmens, sagen wir, drei Jahre im Voraus. Sie wird nicht durch das Geschehen über der Wasserlinie bestimmt, also den Standardaufgaben, mit denen jeder den ganzen Tag beschäftigt ist. Nein, der Gewinn wird von Menschen bestimmt, die aufgrund ihrer Tätigkeiten etwas erfinden, das andere oft nicht hätten erfinden können. Sicherlich nicht ihre Vorgesetzten. Sie können also nie dafür zur Rechenschaft gezogen werden, dass sie etwas nicht erfunden haben. Ich nenne dies „Fehler zweiter Ordnung“ (ein nicht wirklich passender Name, also wenn Sie Vorschläge haben, sehr gerne).

Ich vermute, dass jedes Unternehmen solche Fehler beherbergt. Konkret: In Ihrem Unternehmen läuft jemand herum, der eine besondere Idee hat, etwas anders zu machen. Wie öffnet man dieses Potenzial? Ohne Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten erfindet niemand etwas Neues, ist meine Erfahrung. Und ohne Fantasie schon gar nicht. Das sind natürlich schwer bis unmöglich verbesserbare Eigenschaften für einen Arbeitgeber. Das periodische Benennen des Wunsches, „Fehler zweiter Ordnung“ zu vermeiden, ist jedoch sehr gut möglich. Und in Kombination mit einer öffentlichen Belohnung für eine unerwartete Verbesserung ist dies ein guter Anreiz, mehr „Fehler zweiter Ordnung“ zu vermeiden. Darüber hinaus hilft es, ein klares Bild davon zu haben, wofür das Unternehmen steht und was es sich zum Ziel gesetzt hat. Lassen Sie die Zahnräder ineinander greifen und die Erträge werden groß sein.

Ein Praxisbeispiel bei Payt

In den Praxen von Zahnärzten und Kieferorthopäden wird die Behandlung der Patienten in einer Software registriert. Payt automatisiert anschließend die Rechnungsstellung und das Inkasso. Einmal haben wir zwei Zahnärzte angeschlossen, die ihre Rechnungsstellung selbst durchführten. Ein wissbegieriger Kollege forschte nach, wie der Prozess eigentlich für die meisten anderen Praxen aussieht. Ergebnis: Die meisten Zahnärzte und Kieferorthopäden erstellen ihre Rechnungen nicht selbst, sondern überlassen dies einer Factoringgesellschaft, die gegen eine hohe Gebühr das Inkasso bei den Krankenkassen organisiert und den Eigenanteil des Kunden einzieht. Aus der Automatisierungsperspektive meines Kollegen konnte dies besser gemacht werden, und er beschloss, den gesamten Prozess einmal aufzuschreiben und zur Diskussion zu stellen. Eine enorme Investition folgte, viele Zahnärzte folgten, und Payt hat Software entwickelt, die sonst nie erdacht worden wäre.

Stellen Sie sich vor, alle Mitarbeiter würden jedes Jahr mit einer Verbesserung kommen, die nicht im Aufgabenbereich liegt, dann bin ich überzeugt, dass Ideen entstehen, die den Kurs des Unternehmens in gewinnbringender Weise verändern werden.

Danke fürs Lesen!

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Von Sander Kamstra

Sander, Mitgründer und Geschäftsführer von Payt, treibt mit seiner Leidenschaft für Software und Unternehmertum die Innovation der Branche voran.

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